Und plötzlich war der Abgrund da, unterwegs in den Bergen

Mann und Hund am GipfelDas Gipfelbuch ist immer wieder die Krönung, sich hier einzutragen ist nur denen vergönnt, die es hin schaffen

Unterwegs in den Bergen

An einem Freitag Abend ging es zusammen mit Freunden nach der Arbeit los. Wir fuhren mit dem Auto 300 Kilometer in den Süden nach Lechaschau. Im Vorfeld habe ich dort eine kleine Unterkunft angemietet. Der Abend war noch ganz nett, bei einem deftigen Abendessen habe wir den  Tag ausklingen lassen.

Am nächsten Morgen haben wir uns noch ein großes Frühstück gegönnt, geplant war eine Tour von 11 Km. Da einige mit der Höhe etwas Probleme haben, war es für mich die Aufgabe eine Tour zu finden, bei denen alle Spaß haben. Besonders wenn ein kleiner Hund dabei ist, wollte ich am Anfang keine Experimente durchführen.

Die Hochblasse

3 Personen auf der Bergspitze

Der 360 Grad Blick ist von hier auf jeden Fall gewährleistet

Die Hochblasse bei Ammerwald sollte es werden. Also haben wir uns in das 17 Km entfernte Ammerwald gemacht, auf der hiesigen Alm haben wir noch schnell das Auto abgestellt und los ging es. Ein kurzer Weg entlang der Waldstraße ließ uns Zeit zu verschnaufen. Der Anstieg gestaltete sich sehr abwechslungsreich und hat bis zur Baumgrenze viel Schatten im kühlen Bergwald geboten. Wir haben einige Wasserfälle gesehen und wurden auch schnell mit tollen Ausblicken belohnt. Wichtig ist das man immer dem Weg Richtung Roggentalgabel folgt, dieser schlängelt sich dem Pfad gen Himmel steil den Hang hinauf. Hier wurde sehr klar, das sich die Gruppe sehr schnell in zwei Lager teilen wird, die ausdauernden und die langsameren. Die Kunst war es dann, immer alle beisammen zu halten. Auch Gaia rannte immer wieder vom Anfang bis zum Ende der Gruppe um zu schauen ob auch noch alle dabei waren.

Man und Hund gehen den Berg hinauf

Das Ziel ist in greifbarer Nähe

Endlich an der Roggentalgabel angekommen, konnten wir einen tollen Anblick hinüber zur Krähe, Straussberg und Säuling geniessen. Alle waren glücklich bis hierher gekommen zu sein, das steile Stück lag aber noch vor uns. Von hier aus sind wir links abgebogen um auf die Hochblasse zu kommen. Meine Sorge war, das jemand sich nicht über das kleine Kletterstück auf losen Gestein sowie einer kurzen Gratpassage traut. Gaia habe ich ab hier mit einem Geschirr gesichert, so das auch nichts passieren kann. Nach ca. 15 Minuten haben wir die Hochblasse erreicht und konnten einen nahezu 360 Grad Blick genießen. Das Gipfelkreuz war zwar klein, aber wir waren glücklich und haben uns alle in das Gipfelbuch eingetragen.

Gruppe macht Pause in den Bergen

Die Pause hat sich ein jeder verdient

Bis hier her war alles im grünen Bereich, der Fehler war das wir auf einen Wanderer gehört haben, der meinte es gibt einen weiteren Weg nach unten. Nun wollte ein jeder Wissen wo dieser Weg war und keiner ließ sich ermutigen den selben Weg wieder runter zu laufen.

Der steile Abgrund

Gruppe auf Berg

Alle waren glücklich hier angekommen zu sein

Also machte ich mich auf die Suche um nach dem Weg zu suchen. Vergebens habe ich danach gesucht, aber die Wiese war meiner Meinung nach sicherer, wie der Aufstieg. Ein ganzen Stück bin ich hinunter gelaufen um zu prüfen ob ich auch recht habe, dann wieder zu den anderen. Kurze Lagebesprechung und Aufteilung in kleinere Gruppen. Ein ganzes Stück ging es gut und wir fühlten uns sehr sicher. Dann fing der Abstieg an steiniger zu werden und ließ vermuten was sich bald als sehr real herausstellen sollte. Der Abstieg wurde immer steiniger und in der Regel lediglich durch Gamsen benutzt. Gaia im Schlepptau habe ich versucht den richtigen Weg zu finden und wurde des öfteren abgebremst durch einen Ruf, „Achtung Stein“.

2 Männer beim überqueren eines Bergkammes

Über einen Grad zu laufen ist nicht immer einfach, aber wunderschön

Der Abstieg verlangsamte sich und die kleinen Gruppen drifteten immer weiter auseinander. Meine 2 Kameraden blieben mir dicht auf den Fersen in der Hoffnung das ich den richtigen Weg nehme. Immer wieder dachte ich, das es unvernünftig war mich überreden zu lassen. Nach ca. 40 Minuten waren wir unten, durch unsere Unterstützung haben kurze Zeit später auch die anderen beiden Gruppen unsere Höhe erreicht. Allen war die Erleichterung ins Gesicht geschrieben. Lediglich Gaia hatte es sich in der Sonne bequem gemacht und im Gras tief geschlafen.

Der Weg zur Jägerhütte

Ab hier konnten wir wieder gemeinsam weiterlaufen und die Angst in den Knochen war schnell verflogen.

Blick auf einen Wasserfall

Man kleine mal große Wasserfälle, der Anblick ist immer schön

Mit einem knurrenden Magen haben wir uns auf zur Jägerhütte gemacht. Unterwegs sangen wir halb ein Lied was jeder Essen möchte, so viel Hunger hatten wir. Dann die große Ernüchterung, die Hütte hat geschlossen. Ab diesem Zeitpunkt war die Stimmung im Keller, denn jetzt hatten wir  ca. 1 Stunde Fußmarsch bis zum Ausgangspunkt um dort einzukehren. Aber auch das haben wir geschafft und konnten unseren Hunger freien Lauf lassen. Später zurück in der Hütte, haben wir den Tag Revue passieren lassen und ein jeder war stolz.

Schlussendlich kann man zu Recht sagen, das wir ein tolles Wochenende hatten, über das wir bestimmt noch die nächsten Jahre sprechen werden.

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