Über das Felsenlabyrinth in der Fränkischen Schweiz habe ich schon viel gelesen. Alte Sagen umgeben den Wald. Dem wollte ich auf den Grund gehen. Von Würzburg sind es ca. 120km, die vielen Seen und Felsen ziehen einen magisch an. Kurz vor Ostern war es dann soweit, morgens in der Früh machten wir uns auf, um mit fest geschnürten Schuhen einen Tag lang in der Fränkischen Schweiz unterwegs zu sein. Auf dem Weg nach Weihersmühle haben wir noch einen kurzen Halt in Schweinfurt eingelegt um unsere Freundin Michi abzuholen.
Arnsteiner Runde zum Köttinger Grund
Start unserer Tagestour war Weihersmühle, der Ort liegt ca. 40km von Bamberg entfernt. Gesucht haben wir den Wanderparkplatz, welcher sich kurz nach dem Ortsschild auf der linken Seite befindet. Dieser war aber nicht ausgeschildert, deshalb brauchte es etwas Vorstellungskraft. Die Arnsteiner Runde zum Köttinger Grund hat Ihre Besonderheit im Felsenlabyrinth, dies wollten wir unbedingt entdecken. Der Einstieg in die Tour ist nicht ganz einfach zu finden. Ein kleines Stück auf der Straße zurück findet man rechter Hand einen leichten Aufstieg mit der Nummerierung 5. Dem heißt es folgen. Gaia rannte direkt voraus, fast so als wollte sie uns sagen hier entlang.
Auf Irrwegen
Die Tour befindet sich in der Regel auf Flur und Feldwegen und ist gut beschildert, aber es ist wichtig manchmal 2 mal hinzuschauen, sonst läuft man schnell den falschen Weg. So erging es uns und aus einer 15km Tour wurden schnell 20.
Am Berg angekommen fanden wir uns im schönen Örtchen Arnstein wieder, bemerkenswert ist die schöne Kirche, welche beeindruckend fast mitten im Dorf steht. Einmal quer durch den Ort bis zum Sportplatz am Ortsausgang. Noch ein kleines Stück der Straße folgend, bogen wir rechts in einen Feldweg. Endlich konnten wir Gaia wieder von der Leine lassen. Wenn man die Landschaft auf sich wirken lässt, merkt man schnell die Stille. Malerisch schlängeln sich einsame Wege gen Horizont oder verschwinden im Wald. Belohnt wurden wir den ganzen Tag mit Sonnenschein. Die nächste Ortschaft auf die wir trafen war Bojendorf, ein kleines Dorf mitten in der Fränkischen Schweiz, welches höchstens 50 Einwohner zählte. Abseits von größeren Straßen und Orten zwischen Wäldern linker und rechter Hand. Es war schön zu sehen wie die Bauern noch völlig ungetrübt ihrer Arbeit auf dem Hof nachgingen.
Nun wechselte erstmals die Markierung, statt der 5 mussten wir dem roten X folgen. Da wir aber in tiefe Gespräche vertieft waren, liefen wir daran vorbei. 2km später stellten wir fest, dass das Felsenlabyrinth nicht mal ansatzweise in der Nähe war. Ich glaube wir sind falsch meinte Michi, eine kurze Überprüfung auf der Karte und wir mussten zugeben, wir haben uns verlaufen. Bei meinen Wanderungen kommt so etwas öfters vor, aus diesem Grund keine Panik. Da fast auf der gesamten Route das Telefon keinen Empfang hatte, waren unsere Kartenfähigkeiten gefragt. Orientiert haben wir uns schnell, so konnte unsere Tour nach einer kurzen Unterbrechung weitergehen. Da das Felsenlabyrinth das Highlight unserer Tour war, entschieden wir von hinten rein zu gehen.
Das Felsenlabyrinth in der Fränkischen Schweiz
Nach einem 30 minütigen Marsch durch den Wald, hörten wir von weitem mehrer Rufe, welche nicht uns galten.
2 Junge Mädels waren unterwegs auf Pferden und trainierten ihre beiden Border Collies am Pferd zu laufen. Es war interessant zu sehen, wie die Hunde den Pferden nicht von der Seite wischen. Da waren sie nun, die großen Felsen mitten im Wald. Mit Moos bewachsen, stellte sich schnell die Frage, wie so große Felsen mitten in den Wald gelangen konnten. Mit Sicherheit sind hier viele Geschichten geboren wurden. Die Felsen waren tatsächlich so angeordnet das es einem Labyrinth ähnelte. Wir waren beeindruckt. Nun folgten wir dem Weg durch das Labyrinth und waren neugierig wo wir raus kommen würden. Die Rufe der Mädels wurden leiser und der Wald lichter, wir sahen den Ausgang des Waldes und steuerten darauf zu.
Der Weg nach Hause
Abermals zogen wir die Karte aus der Tasche um den Weg nach Hause zu finden. Schnell mussten wir feststellen, das es ein weiter Weg zum Auto sein wird, denn wir befanden uns weit außerhalb der Route. Wanderkarten lesen können wir beide sehr gut, so zog es uns abseits der großen Wege quer über Wiesen zurück nach Arnstein. Gaia wurde immer wieder abgelenkt von umherrennenden Mäusen, welche nicht schnell genug in ihr Loch rennen konnten. Die Füße taten mittlerweile weh, aber es konnte nicht mehr weit sein. So haben wir nach 5 Stunden das Auto wieder erreicht und waren stolz trotz Abwegen die Tour gemeistert zu haben.
Zu finden ist die Tour im Kompass Reiseführer Fränkische Schweiz 5400 Die Tour selbst findet man auf der Seite 48.
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