Die Tage werden kürzer, für mich beginnt jetzt die schönste Zeit. Die Blätter färben sich bunt, morgens liegt der Nebel in der Luft. Jetzt ist die optimale Zeit für lange Spaziergänge. Wie muss es da sein, wo die Blumen am schönsten blühen? Warum nicht selbst heraus finden dachte ich mir.
Ich hatte mir vorgenommen Freunde zu besuchen, die genau dort wohnen, in den Niederlanden. Genauer gesagt in Zundert. Das ist eine Region, bei der sich die Leute besonders mit Blumen auskennen. Einmal im Jahr findet dort der „Corso“ die Blumenparade statt. http://www.corsozundert.nl Dort werden in mühevoller Kleinarbeit nach Themen Wagen gebaut, welche komplett aus Blumen bestehen.
„El arte es para consolar a aquellos que están rotos por la vida.“
Vincent van Gogh
An einem Freitag im Herbst haben wir uns zusammen mit Gaia aufgemacht und sind knapp 500 Kilometer nach JB Wernhout in der Gemeinde Zundert gefahren. Dort angekommen, haben Iwan und Michel bereits auf uns gewartet. Schon auf dem Weg dorthin, haben wir sie gesehen, die großen Blumenfelder. Wir kamen spät an, es war inzwischen dunkel und wir kaputt von der Reise.
Am nächsten Morgen hatten wir vor nach Scheveningen zu fahren, das liegt direkt neben Den Haag. Wir hatten 1 Stunde Fahrt vor uns. Entlang der Straßen sahen wir sie, die schönsten Blumen, die malerischen Häuser. Wir waren begeistert, vor allem aber die Gastfreundlichkeit der Leute vor Ort. Das vermissen wir oft in Deutschland. Nach knapp einer Stunde, standen wir an der Nordseeküste.
Der Wind trieb die Regenwolken langsam vor sich her. Es war angenehm, zumindest wenn man sich warme Kleidung eingepackt hat. Die Promenade war nicht überfüllt, auch nicht der nicht endende Strand.
Viele Hunde konnten wir sehen, ob klein oder groß, es war schön zu sehen, wie sie sich gegenseitig begrüßten. Iwan und Michel haben auch einen Hund, Yua ist ein Shiba Inu. Sie konnte gut mit den Eigenheiten von Gaia umgehen. Zusammen erkundeten sie den Strand, entdeckten Quallen und wunderten sich über das Salzwasser.
Für Gaia ist es immer wieder spannend und unverständlich zugleich, dass das Wasser einfach nicht schmeckt. Sie versucht es aber immer wieder, egal wo wir uns auch befinden. In der Ferne machten wir dann noch eine tolle Entdeckung. Ich rief „schaut da, eine Robbe. Erst war ich mir nicht sicher, dann aber war es definitiv klar. Immer wieder schaut der Kopf aus dem Wasser. Neugierig war sie und lies uns lange nicht aus den Augen. Irgendwann verschwand sie wieder, so schnell wie sie gekommen war.
Hier an der Küste, bläst der Wind den ganzen Tag, eine andere Welt denke ich mir. Anders wie daheim, wo wir nur die Flüsse und Seen kennen. Im Sommer ist es hier bestimmt sehr angenehm, aber auch jetzt im Herbst hat es was. Wie der Wind uns permanent um die Nase weht. Surfer beobachteten wir, wie sie versuchen auf den Wellen zu reiten. Bei dem kalten Wetter, wäre das definitiv kein Sport, welchen ich ausprobieren möchte.
Nach einem langen Spaziergang machten wir es uns noch in der Strandbar gemütlich. Dann ging es auch schon wieder zurück, an dem Ort da wo die Blumen am schönsten blühen.
Am Abend hat es uns nach Breda gezogen. Einer malerischen Stadt mit vielen Bars und kleinen Geschäften. Hier könnte ich mir auch vorstellen zu wohnen, dachte ich mir. Es ist schön Freunde zu haben, welche man immer besuchen kann. Der erste Anlaufpunkt war die Bowlingbahn von Breda. Sie hatte ein Eigenleben es kam immer wieder vor, dass sie gemacht hat was sie wollte. Wir haben es mit Humor genommen, wenn auf einmal ganz andere Zahlen dort standen. Wir hatten immer wieder gelacht, ein Wurf 8 vielen um, 6 wurden gewertet. Manchmal aber auch zu unseren Gunsten.
Das Nachtleben fand ich sehr besonders, ein Bar reite sich an die andere. In jeder kleine Gasse versteckte sich etwas anderes. Es schien mir, das ich permanent etwas neues zu entdecken hatte. Man kam schnell mit den Leuten ins Gespräch, prostete sich zu, oder schenkte sich ein Lächeln. Die Musik und das ein oder andere Bier tat ihr übriges.
Später viel ich in einen tiefen Schlaf, viel entdecken heißt viel verarbeiten und das tat mein Kopf auch. Am nächsten Tag erfuhr ich, dass das Geburtshaus von Vincent van Gogh in Zundert steht. Ich habe immer gedacht, er ist in einer der großen Metropolen geboren wurden. In so einer malerischen Gegend wundert es mich kaum, dass hier Künstler ihre Muße finden.
Der letzte Tag war angebrochen, nochmals genoss ich die Landschaft. Auch Gaia kam aus dem schnuppern nicht heraus. Die Sonne tat ihr übriges, bei einem langen Spaziergang genossen wir die warmen Sonnenstrahlen. Schnell war uns klar, das war nicht das letzte Mal, dass wir nach Zundert gekommen sind. Einer Stadt, da wo die Blumen am schönsten blühen.