Wandern auf leisen Pfoten um Garmisch Partenkirchen
Der Sommer kommt mit leisen Pfoten auf uns zu. Das Wetter haben wir genutzt um ein Wochenende in die Berge zu fahren. Am Samstag Morgen nach dem Frühstück haben wir uns auf dem Weg Richtung Garmisch Partenkirchen in die Ortschaft Ohlstadt gemacht. Das Wetter war nicht so toll, aber zum wandern selbst, braucht man auch keinen Sonnenschein. Wir waren schon seit Monaten nicht mehr in den Bergen unterwegs, umso mehr haben wir uns gefreut, den Frühling voll zu nutzen.
Der Heimgarten
Auf den Heimgarten wollten wir. Die Strecke selbst bin ich schon oft gelaufen, aber den Einstieg kannte ich nicht mehr. Im Dorf angekommen, hat uns ein Bauer weiter geholfen. Mit einem knatternden Quad ist er vorausgefahren und dann auf 2 Reifen rechts abgebogen. Ein cooler Typ dachte ich, aber so kenne ich Ohlstadt, die Leute sind freundlich und hilfsbereit. Mittlerweile hatten wir Mittag und mir war bewusst, wenn wir die Strecke schaffen wollten, sollten wir Gas geben.
Der Aufstieg
Gaia konnte es kaum erwarten aus dem Auto gelassen zu werden. Die Schuhe geschnürt, Wasserflasche aufgefüllt und los ging es. Die Strecke zum Heimgarten, fängt kurz nach dem Kolpinghaus auf einem ausgeschilderten Parkplatz an. Dieser ist links der Loisach und nicht zu verfehlen.
So ging es direkt in den Wald, da der Weg auf den 1790m hohen Heimgarten sehr gut ausgeschrieben ist, konnten wir uns auch nicht verlaufen. Ausgeschildert ist die Strecke mit 3 1/2 Stunden, guten Fußes ist sie aber locker in 3 Stunden zu schaffen.Da in den Bergen der Frühling erst angefangen hat, war es schön die ganzen Gerüche von frischen Blättern und Kräutern, allen voran dem Bärlauch wahrzunehmen. Die erste 3/4 Stunde ging es stetig bergauf, man sollte sich seine Kraft gut einteilen, denn es war noch ein weiter weg. Gaia schien das gar nicht zu interessieren, sie rannte vorn weg und gab den Ton an.
Immer noch Schnee
Später hatten wir die Möglichkeit zu wählen. laufen wir über die Alm oder bleiben gerade auf dem Weg. Der Unterschied machte 30 Minuten aus. Da wir eh etwas spät dran waren, entschieden wir uns für die schnellere Variante.
Viele Wanderer kamen uns entgegen, der Himmel war bewölkt und ich versuchte immer wieder abzuschätzen ob das Wetter halten würde. Weiter oben lag noch Schnee, für Gaia wurden Erinnerungen wach, kurzerhand wälzte sie sich im darin.
Der Ausblick war gigantisch, wir waren nicht mal oben, doch die Wolken rissen auf und ließen den Blick auf den Kochelsee zu. Das Türkisblaue Wasser konnten wir aus der Entfernung sehen, einfach nur traumhaft. Nun war es nicht mehr weit und wir konnten den Gipfel sehen. Leider war die Hütte nicht offen. So machten wir am Gipfelkreutz rast und legten eine Verschnaufpause ein. Die Idee war über den Grat zum Herzogstand weiterzulaufen, dafür war es aber zu nebelig. Die selbe Strecke runter zu laufen, ist in der Regel aber nicht so interessant, deshalb nahmen wir für dieses mal den Weg über die Alm. Hier lag noch mehr Schnee. Auch hier haben wir die Aussicht genossen, große Bergkämme und entfernte Ortschaften, ließen uns Raten welcher Ort das wohl sein könnte. Hier zu leben wäre schön, abgeschieden vom großen Trubel der Stadt.
Auf der Alm hatte es sich eine Gruppe junger Leute gemütlich gemacht, der Geruch von gegrilltem Fleisch zog in unsere Nase, schlagartig merkten wir, wie groß unser Hunger war. Mit Hunger im Bauch stiegen wir weiter ab. Endlich unten angekommen fuhren wir in die nächste Wirtschaft. Am Nachbartisch ließen sich Bauern nieder und philosophierten über die vergangene Woche. Mit 2 Bier und nem frischen Steak ließen wir den Tag ausklingen.
Das Baumhaus
Die Übernachtung hatten wir in einem Baumhaus in Murnau gebucht, das liegt ca. 11 Km von Garmisch Partenkirchen. Wir waren Müde und sind kurz darauf auch direkt eingeschlafen.
Am nächsten Morgen weckte uns das Vogelgezwitscher, es war noch sehr früh. Einen Blick durch unsere Unterkunft und ich durfte feststellen, dass das Baumhaus sehr schön eingerichtet war. Selbst ein Plattenspieler war vorhanden. Ich legte eine Platte auf und ließ die Musik laufen. Bevor wir uns wieder auf dem Heimweg machten, war klar das wir noch eine Tour laufen. Gaia, etwas vom Muskelkater geplagt, machte einen nicht so tollen Eindruck.
Die Partnachklamm
Start war der Parkplatz an der Skischanze in Garmisch Partenkirchen. Von dort aus gingen wir die lange asphaltierte Straße zum Eingang der Partnachklamm. Der Weg bis dahin hat ca. 600m. Aufgepasst für alle die in die Klamm wollen. Neben einem Eintritt von 4€ sollte man bedenken früh loszugehen. Viele Touristen sind ab der Mittagszeit zugegen, was das durchwandern etwas erschwert.
Die Kulisse in der Klamm ist einmalig. Stromschnellen welche sich durch den Berg drängen und immer wieder blitzt die Sonne hervor. Eine halbe Stunde später war das Ende erreicht und wir stiegen weiter zur Partnachalm aus. Auch diese ist sehr gut beschildert. Die Sonne zeigte sich an diesem Tag von Ihrer besseren Seite, so machte es Sinn eine erste Pause einzulegen und sich mit einem Radler die Sonne ins Gesicht scheinen zu lassen.
Der Muskelkater
Weiter ging es zum Vordergraseck, bis dahin haben wir 1 Stunde eingeplant. Schnell merkten wir den Vortag, auch Gaia war heute nicht mehr so fit wie gestern. Der Weg führte uns durch grüne Wälder und schöne Wiesen. Die Wirtschaft am Graseck ließen wir hinter uns und gingen weiter zum Eckbauer. Hier wartete dann eine Gastwirtschaft auf uns und ein großartiger Ausblick auf die Zugspitze. Von hier oben konnte man auch die Nebelschwade von Pollen sehr gut sehen, welche hinunter ins Tal schwebten.
Bei einem großen Teller Nudeln mit Tomatensoße genossen wir den Ausblick und überlegten ob wir hinunter laufen oder doch die Bahn nehmen.
Alle drei waren wir fertig, deshalb viel die Entscheidung nicht allzu schwer. Die Seilbahn welche zurück nach Garmisch Partenkirchen führte, war sehr klein, so haben lediglich 2 Personen und natürlich Gaia in eine Gondel gepasst. Empfehlen können wir jeden beide Touren. Tolle Ausblicke sind garantiert.
Beide Touren sind zu finden im Rother Wanderführer "Zugspitze"